Mitglieder der Senioren-Union des Landkreises Mayen-Koblenz kamen im Alten Bahnhof in Polch zusammen, um sich durch die politischen Kandidaten der CDU im Hinblick auf die Wahlen am 9. Juni informieren zu lassen und mit ihnen zu diskutieren. Als ersten Redner begrüßte der Kreisvorsitzende Anton Reiter den Abgeordneten im Europaparlament Ralf Seekatz. Seekatz betonte in seinem informativen Vortrag die Bedeutung einer starken Europäischen Union, insbesondere angesichts der Gefahr der Wiederwahl von Donald Trump als amerikanischer Präsident. Auch in Europa sei das Erstarken von nationalistischen Strömungen und Parteien eine Gefährdung von Stabilität, Freiheit und Wohlstand. Ein Teilnehmer monierte, dass die EVP gemeinsame Sache mit der Partei Fratelli d’Italia von Giorgia Meloni mache, die ja deutlich rechts von der CDU stünde. Seekatz erläuterte kurz das komplizierte Gebilde der Fraktionen im Europaparlament und betonte, dass die Partei von Meloni zur neuen Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer gehöre und nicht zu den Rechtsaußen von Identität und Demokratie, zu der auch die AfD gehöre. Im übrigen mache Meloni mittlerweile, anders als es nach dem italienischen Wahlkampf zu erwarten war, eine sehr pragmatische Politik, die sich in einigen Bereichen mit der Linie der EVP überschneide. Besorgten Fragen der Teilnehmer zur eventuell drohenden Gesundheitsprüfung ab 70 für Führerscheininhaber entgegnete er, dass das EP die Entscheidung hierzu mangels Einigung in die Zuständigkeit der Nationen gelegt habe, so dass hier von Seiten Europas keine Verschärfung drohe.

Als nächster Redner lobte der CDU Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Georg Moesta, die gute und reibungslose Zusammenarbeit in der jetzigen Koalition mit den Grünen und der FDP auf kommunaler Ebene und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die CDU auch nach der Wahl ihre erfolgreiche Arbeit für den Kreis Mayen-Koblenz fortsetzen könne.

Der Hauptredner der Veranstaltung und Landratskandidat Pascal Badziong gab einen Einblick in seine Zukunftsthemen sowie seine Schwerpunkte in der Seniorenpolitik. Aus der Teilnehmerschaft wurde der Wunsch nach Möglichkeiten zur Zusammenkuft für Senioren in den ländlichen Gebieten geäußert. Badziong kannte diese Problematik und will sich für Lösungen einsetzen, zu denen auch sogenannte Mehrfamilienhäuser und Häuser der Familie gehören. Der Landratskandidat will in der Kreisverwaltung künftig eine hauptamtliche Ansprech- und Koordinationsstelle für Seniorenfragen einrichten und diese mit den Aufgaben der Pflegekoordination verknüpfen. Damit greift Badziong auch die Forderung der Landesseniorenunion auf und geht den ersten Schritt in Anlehnung an ein „Seniorenamt“. Ein Teilnehmer trug aus seinem Seniorenbeirat vor, dass es Klagen hinsichtlich der ausreichenden Verfügbarkeit von Stellplätzen für Rollatoren in den Bussen des ÖPNV gebe. Für Pascal Badziong war diese Information zwar neu, er versprach aber dies in die geplante eingehende Überprüfung und Entwicklung von Alternativen im ÖPNV mit einfließen zu lassen.

Abschließend bedankte sich der Kreisvorsitzende Reiter bei den Vortragenden und den zahlreichen Teilnehmern für die angeregte Diskussion und stimmte als Schlusspunkt der Tagesordnung die Nationalhymne an.

 

BUZ Foto: Mitglieder des Kreisvorstands und die Redner stehend v.l.: Richard Welter, Irmgard Kicherer, Ernst Einig, Ralf Seekatz, Anton Reiter, Pascal Badziong, Georg Moesta, Manfred Frickel

 

Fotograf: Hans-Paul Kolligs